Das Jugendzentrum als offenes Angebot zur Freizeitgestaltung
Die Möglichkeiten, die Jugendlichen zur Gestaltung ihrer Freizeit zur Verfügung stehen, sind von den sozial-kulturellen, ökonomischen und politischen Strukturen der sich stetig wandelnden Gesellschaft beeinflusst. Die offene Jugendarbeit nimmt in der Freizeitgestaltung, in den Zielen und Aufgaben pädagogischer Organisation, eine gewisse Sonderstellung ein. Im Unterschied zu verbandlichen Traditionen (Vereine) geht es in der offenen Jugendarbeit vor allem um offene Angebote mit geselligem, unterhaltsamen oder bildenden Charakter sowie das Schaffen von Freiräumen für soziale und kulturelle Aktivitäten der Jugendlichen selbst.
„Gemma JUZ?“ Sozialräumliche Jugendarbeit als Ort des Übergangs
Im Jugendalter verlagern sich soziale Kontakte vom privaten, häuslichen Rahmen hin zum öffentlichen Raum. Das nähere Lebensumfeld eigenen sich die Heranwachsenden vor allem mit informellen Aktivitäten an. Sie erkunden ihn spielerisch, etwa mit dem Fahrrad, und erschließen sich so Räume, die sie später gezielt nutzen können. Sport und Bewegung spielen eine wichtige Rolle in der Aneignung des Nahraumes in der Ge- meinde. Auch das Jugendzentrum leistet hierzu einen Beitrag und unterstützt die Wünsche und Ideen der Jugendlichen.
Das Jugendzentrum als Schnittstelle zwischen den Jugendlichen und der Gemeinde
Die Gemeinde Lengau fördert das persönliche Engagement der Jugendlichen, ihre Mitarbeit bei Projekten und die Teilnahme an kommunalen Aktivitäten, wie zum Beispiel bei der Instandhaltung und sauberen Nutzung des Skateparks. Die Erfahrung, dass die eigene Meinung zählt und jede/r zum Erfolg eines Projektes beitragen kann, ist eine zentrale Grundlage für politische Partizipation und die Mitgestaltung der Gesellschaft, womit die Heimatgemeinde für die jungen Bürger/innen an Attraktivität gewinnt: Ich werde gefragt und ernst genommen, hier kann ich nach meinen Vorstellungen mitgestalten, hier werde ich gebraucht.
Außerschulische Jugendarbeit:
das JUZ als weitere Sozialisierungsinstanz in der Gemeinde
Neben Schule und Familie stellt das Jugendzentrum eine neue Erfahrung im Zusammenleben dar und hat sich als weitere Sozialisierungsinstanz etabliert. Einerseits nimmt die außerschulische Jugendarbeit in der Gemeinde das Mandat war, die vielfältigen Erwartungen und Bedürfnisse junger Menschen in der Öffentlichkeit und gegenüber der Politik zu vertreten, andererseits motiviert sie sich an der Gestaltung des Lebensumfeldes zu beteiligen. Dass die Prinzipien der offenen Jugendarbeit in Lengau gelebt werden, beweisen nicht nur zahlreiche Projekte und Schwerpunkte, sondern auch die Tatsache, dass das Jugendzentrum im Jahr 2016 vom einem „Übergangs- Container“ in einen Neubau der Gemeinde umgezogen ist und somit einen festen, räumlichen Standpunkt in der Gemeinde einnimmt.