Hauptorte

Friedburg
Die ersten urkundlichen Aufzeichnungen gehen auf das Jahr 1180 zurück wo die Bischöfe von Bamberg die Friedburg als Bollwerk an der Grenze zwischen Bayern und Österreich erbauen ließen. 1351 gelangt sie in den Pfandbesitz der Kuchler und geht 1364 zur Gänze in deren Besitz über.

1430 stirbt Hans Kuchler, mit ihm das Geschlecht der Kuchler, da keine Nachkommen vorhanden waren. Die Bedeutung der Herrschaft Friedburg war gewaltig. Viele Kriegsereignisse beschäftigten die Burgherren, bis im Erbfolgekrieg 1703 die Burg von den Österreichern beschossen und eingenommen wurde. Die Burg verfiel und wurde in der Zeit zwischen 1788 und 1790 zur Gänze abgetragen.

 

Schneegattern ist im Wesentlichen als Industrieort bekannt, vor allem durch die dortige Glasproduktion. Die Besiedelung dieses Gemeindeteiles erfolgte relativ spät. Wahrscheinlich waren der Wald, das sasse Tal und das raue Klima Gründe dafür. Im Jahre 1363 erstmals als „Weißenbach“ erwähnt, erfolgte erst 1910 die Umbenennung in Schneegattern, um Verwechslungen zu vermeiden. Immerhin gab und gibt es in Österreich eine ganze Reihe von „Weißenbach“. Namensgeber war das Wirtshaus „Zum Schneegattern“, das ehemalige Gasthaus Pühringer.

1765 wurde zum ersten Mal Holz geschwemmt. Als 1779 im "Frieden von Teschen" das Innviertel von Bayern zu Oberösterreich kam, errichtete die österreichische Regierung Triftkanäle und Klausen. Mit dem Bau der Eisenbahn fand das Holzschwemmen sein Ende, der Name "Schwemm" - oder "Scheiterbach" aber ist geblieben.

Herr Anton Hauser, Besitzer der Glashütte von Schöneben bei Liebenau eröffnete im Jahre 1789 die erste Glashütte. Diese befand sich im heute als „Alte Hütte“ benannten Ortsteil und wurde 1848 von Wenzl Stimpfl, dem Besitzer der Glashütte Freudenthal (bei Frankenmarkt) gekauft. 1874 fand die Übersiedlung in den südlichen Teil von Schneegattern statt. Anfang des 20. Jhdt. erreichte die Glashütte mit rund 900 Arbeitern die absolut größte Beschäftigungszahl und wurde 1924, am Höhepunkt der Inflation, stillgelegt. Erst 1926 konnte über staatliche Aktivitäten die Glashütte wieder in Betrieb genommen werden, die wiederum das wirtschaftliche Auf- und Nieder erlebte und damit das Dorfschicksal mitbestimmte bis sie endgültig 1979 von den letzten Arbeitern verlassen worden ist. 1968 aber wurde eine neue Glashütte im nördlichen Teil von Schneegattern durch Prof. Claus Josef Riedel eröffnet, die sich sehr gut etablieren konnte und heute weltweit bekannt ist.

  

Lengau
Ist nach Teichstätt der älteste und 3. Hauptort unserer Gemeinde. Er geht urkundlich in das 8. Jhdt. zurück. Im 11. Jahrhundert ließen sich schwäbische und fränkische Siedler in dieser Gegend nieder. Der Name Lengau wurde von der Pfarre Lengau um 1850 als Name für die politische Gemeinde übernommen.

Ein wunderschönes Beispiel der örtlichen Handwerks- und Zimmermannskunst ist das Holzhausensemble aus großteils Ende 16./Anfang 17. Jhdt. Das Ensemble erhielt im Juni 2007 vom Innviertler Kulturkreis die Plakette „Bleibende Werte für das Innviertel“ verliehen.
Die Struktur in Lengau ist bis zur Ansiedlung der Fa. Palfinger bäuerlich dominiert, entwickelte sich in den letzten Jahren jedoch mehr und mehr zu einem Industrieort.